Bengalos

Das Bengalische Feuer

Bengalos, also Bengalisches Feuer ist ein pyrotechnischer Satz, der in der Regel zur effektvollen Beleuchtung eingesetzt wird. Je nach verwendetem Metall ist die Flammenfärbung unterschiedlich. Klassische Bengalos leuchten meist rot.

Eigenschaften von Bengalos:

• greller Lichtschein
• intensive Rauchentwicklung
• lange Brenndauer
• Bis 2500°C Flammentemperatur
• sehr helle Flamme (3000C)
• langer Griff, meist aus Holz zum Festhalten

 

Herkunft von Bengalos

Bengalos stammen begrifflich aus der Region Bengalen aus Indien. Dort wurden früher indische Fürstenhöfe mit dem Bengalfeuer bestückt und haben die Höfe so eindrucksvoll beleuchtet. Heute werden Bengalos meist in der Pyrotechnik als Fackeln eingesetzt. Diese können zum Beispiel im Boden verankert bei einem Barockfeuerwerk für die Beleuchtung sorgen oder auch Lichterbilder ergänzen. In der Seefahrt können Bengalos auch als grell leuchtendes Notsignal verwendet werden.

Gefahren

Wegen der hohen Leuchtkraft kann beim Blick in das Bengalfeuer eine Blendwirkung eintreten. Daher sollte ein direkter Blickkontakt aus geringer Entfernung vermieden werden. Auch die hohe Flammentemperatur der Bengalos kann zum Problem werden. Das Löschen eines Bengalos ist nicht einfach, da die Flamme nicht mit Sand, Wasser oder Feuerlöschen möglich ist. Stattdessen ist ein spezielles Löschgel erforderlich.

Nachdem die Flamme von Bengalos erlischt, ist das Bengalo-Gehäuse immer noch sehr heiß. Gleiches gilt für den verbrannten pyrotechnischen Satz, der sich noch im Inneren der Fackel befindet. Auch dieser bleibt lange heiß und kann zu schweren Verbrennungen führen. Hier muss man stets darauf achten, dass sich das verbrannte Material auch verflüssigen kann. Tropft es aus dem Bengalo, kann das schon nach kurzer Berührung unnötig schmerzhafte Folgen haben.

Der Rauch von Bengalos ist sehr dicht. Diese kann die Sicht deutlich einschränken. Daher sollten Bengalos prinzipiell nicht in der Nähe größerer Menschenmengen verwendet werden. Den Rauch sollte man grundsätzlich nicht einatmen. Ob dieser tatsächlich schädlich ist, weiß man bislang nicht.

Oft werden Bengalos von Hooligans beim Fußball verwendet. Dies ist ein ausdrücklicher Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.

Bengalfeuer professionell

Auch in der professionellen Pyrotechnik werden bei Feuerwerk Shows Bengalos verwendet. Solche Bengalos werden allerdings nicht in der Hand gehalten, dies wäre aufgrund der hohen Effektmenge zu gefährlich.

Durch den hohen Druck wird die Effektladung gleichmäßig in die Luft gestoßen. Je nach Kaliber können Bengalos eine bis zu 5m hohe farbige Flamme erzeugen, die besonders bei Feuerwerk Shows schön anzusehen ist. Werden Bengalos nur am Boden verwendet, ohne dass diese eine Linie in die Luft zeichnen, spricht der Pyrotechniker von Feuertöpfen.

Auch in Verbindung mit Lasershows können Bengalos wegen des dichten Nebels eingesetzt werden. Laser benötigen Partikel in der Luft, andernfalls wären sie unsichtbar. Daher wird bei einer Indoor-Lasershow der Raum oft mit Kunstnebel gefüllt. Da sich dieser im Freien oft sehr schnell verflüchtigt, können Bengalos als alternative Nebelerzeuger genutzt werden.

Bengalos im Shop

Viele Feuerwerk Shops verkaufen Bengalos. Dies sind meist Handfackeln, welche lange leuchten können. Andere erzeugen einen bunten Rauch, der sich in der Luft verteilt. Dieser farbige Rauch wird gerne in der Fotografie und bei Videoproduktionen verwendet. Besonders weißer Bengalrauch, welcher nur leicht durch Scheinwerfer angestrahlt wird, hat den Anschein, es handle sich um Nebel. Bengalos für den Endverbraucher gehören zur Gefahrengutklasse 1.4G und sind im Fachhandel erhältlich.

Bengalfackeln können auch als Notleuchte verwendet werden. Selbst bei unbeständigem Wetter leuchten sie auch bei Wassereinwirkung weiter. Sogar unterhalb der Wasseroberfläche erlischt die Flamme nicht. Diese Handfackeln leuchten bis zu 1min und gehören zur Gefahrenklasse 1.4S. Diese Bengalos werden auf Bühnen gerne zur Ausleuchtung benutzt.